„Business as usual“ ist keine Option mehr.
Die größte Umwälzung der Märkte hat begonnen: die ökologische Transformation wird die nächsten Jahrzehnte zentral prägen. Unternehmen haben jetzt die Wahl: Weiter abwarten, was die Gesellschaft fordert und die Politik – oft aktionistisch - vorschreibt. Oder jetzt zügig damit zu beginnen, ökologische Innovation in den Mittelpunkt zu stellen und als erste Wettbewerbspositionen zu sichern, ja sogar neue Standards zu setzen.
Die unglaubliche Dimension und die historische Wucht der Umweltprobleme haben den Kern der Gesellschaft erreicht: Wut und Verzweiflung brechen sich Bahn angesichts der zum Teil jetzt schon unumkehrbaren ökologischen Probleme. Und es wird immer klarer: Jeder und Jede werden in irgendeiner Form betroffen sein. Und zwar durch massive Einschnitte in den über die Jahrzehnte gelernten Lebensablauf.
Höchste Zeit aufzuwachen.
Diese ökologische Disruption manifestiert sich schon jetzt in nur schwer vorhersehbaren politischen Entscheidungen im Rahmen der Klimapolitik. Für Unternehmen ist es spätestens jetzt Zeit geworden, wach zu werden. Jedes Geschäftsmodell wird schließlich über kurz oder lang noch detaillierter auf den „ökologischen Prüfstand“ gestellt. Dafür wird der massive Druck aus der Gesellschaft sorgen. Die Unternehmen, die weiter „business as usual“ betreiben, werden unfähig sein, auf Herausforderungen wie steigende Energiekosten, Disruptionen bei Materialieferungen und vor allem einer sich wandelnden Gesetzgebung erfolgreich zu reagieren. Die Unternehmen, die jetzt nicht aktiv werden, haben ein höheres Verlustrisiko, wenn diese Themen unweigerlich in ihrer Industrie Bedeutung erlangen werden.
Die größte Chance unserer Zeit.
Wer als Unternehmer aber versteht, dass die ökologische Disruption keine „grüne“ Bedrohung, sondern eine riesige, obendrein überlebenswichtige Chance ist, wer sieht, dass Nachhaltigkeit und Wettbewerbsfähigkeit zusammengehen, wird schon kurz- und mittelfristig davon profitieren. Unternehmer mit Weitblick und Gespür geben die Devise „Eco-Innovate!“ aus, setzen Innovationsteams ein und sind mit aller Kraft bemüht nachhaltigere Produkte und Dienstleistungen zu entwickeln. Einen passenderen Zeitpunkt gibt es kaum: Die Sensibilität der Verbraucher für nachhaltige Produkte und Dienstleistungen steigt und steigt, der gesetzgeberische Rahmen wird fast monatlich enger. Und ein Ende dieser Entwicklung ist nicht in Sicht.
„Eco-Innovation“ belebt sämtliche Innovationsprozesse.
Es geht jetzt darum, diesen „Eco-Innovation“ – Ansatz in jedes Unternehmen einzuführen: So werden nachhaltige Produkt- und Prozessinnovationen ausgelöst und die Effizienz und Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen verbessert. Nach dem Harvard-Professor Michael Porter hilft die Bemühung um „Eco-Innovation“, das gesamte Innovationssystem jeder Organisation völlig neu zu beleben (vgl. auch Porter-Hypothese*). Die entstehenden Kosten werden aufgewogen und in – zum Teil – uneinholbare Wettbewerbsvorteile verwandelt. Nachhaltigkeit und Wettbewerbsfähigkeit passen wahrhaftig zusammen!
„Eco-Mindsetting“: der erste Schritt
Im allerersten Schritt müssen Unternehmen und Unternehmensstrategen eine Art „Eco-Mindsetting“ betreiben: Alle Vorurteile und Paradigmen gegenüber ökologischen Fragestellungen gehören „über Bord“. „Eco-Innovation“ beginnt im Management und setzt sich in dem Aufbau und der Förderungen von Eco-Innovationsteams fort. In diesen heterogenen Teams sind kreative Fachleute für digitale Transformation Pflichtbestandteil. Die digitale Transformation und die ökologische Transformation sind quasi Partner auf dem Weg in eine neue Zukunft.
Es ist eine aufregende, volatile Zeit, die Kreativität, Ideen und Innovationen im ungeahnten Ausmaß fordert. Neue Strukturen des Denkens und Arbeitens müssen her. Nicht ganz leicht im Land des „Ja, aber“. Jedoch der einzige Erfolgsweg, mit dem richtigen Mindset, der Empathie und dem „Eco-Innovation“-Ansatz. „Business as usual“ ist definitiv keine Option mehr.
* Porter-Hypothese
Die Porter-Hypothese ist eine Hypothese der Umweltpolitik und -ökonomik. Sie besagt, dass richtig gestaltete umweltpolitische Maßnahmen eines Landes Produkt- und Prozessinnovationen auslösen und so die Effizienz und Wettbewerbsfähigkeit betroffener Firmen verbessern können.
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