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„Ja, aber!“ - Organisationen

Veränderungen erzeugen ganz automatisch Widerstand. Veränderungen kosten schließlich Energie, reißen aus dem Alltagstrott, den gewohnten, funktionierenden Abläufen, dem „Business as usual“. Jeder, der verstanden hat, dass es nur eine Antwort, nämlich Innovationen, auf die disruptiven Veränderungen gibt, wird feststellen, dass mit innerbetrieblichen Wiederständen ungeahnten Ausmaßes zu kämpfen ist. Auf der einen Seite kommt Gegenwehr von Kolleginnen und Kollegen, die ihre Karriere auf Fähigkeiten aufgebaut haben, die Stück für Stück weniger bedeutsam sein werden.
Widerstand gegen den Innovationsweg kommt auch von den „Besitzstandswahrern“, die an der vermeintlichen Sinnhaftigkeit vergangener Investitionen klammern und kein Geld mit neuen Ideen „verbrennen“ wollen. Und dann ist da noch das „Ja, aber“ der getarnten Bedenkenträger. Sie stimmen erst einmal großzügig zu, dass eine neue, agile Innovationskultur her muss. Sie spielen aber gleich auch das beliebte „Finden den Fehler“ – und zwar bevor ein großer Entwurf überhaupt erst auf dem Tisch liegt.
In einem Artikel der Welt wurde Deutschland als ein „Ja, aber“ – Land bezeichnet. Klar, dass „Yeah…but“ gibt es auch in anderen Ländern. Aber in Deutschland zerstören zu früh und zu vehement geäußerte Bedenken gesamte Innovationsprozesse oder lassen sie gar nicht erst recht zu.
Der einzige Weg aus dieser Misere ist eine innovationsorientierte Führung, die sich für eine Kultur einsetzt, wo das „Ja, aber“ vor Mut und Kreativität, Agilität und Modernität zurückstehen muss. Keine leichte Aufgabe für das Management. Klar. Aber überlebenswichtig. Auf lange Sicht ist es besser, wenn ein Unternehmen die Disruption durch Transformation bewältigt, als dass es der Wettbewerb tut – und einfach vorbeizieht. Ja, aber…..hätte man das nicht vorher sehen können?!